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Punkten im Kampf gegen Amazon

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fraisrEinkaufen ist Politik. Wir kaufen regional und bio, und natürlich nichts aus politisch-dubiosen Ländern. Wir unterstützen den Bauern auf dem Wochenmarkt und holen das Mehl von der einzigen noch mahlenden Mühle in der Umgebung. Doch dann sündigen wir. Klicken uns was bei Amazon. Weil’s so einfach ist. Und haben ein schlechtes Gewissen. Weil wir im Fernsehen gesehen haben, wie die Mitarbeiter angeblich behandelt werden. Aber es geht auch anders.

Bei Amazon gibt’s alles. Von Backform bis Buch, von Schuh bis Schach, von Fahrrad bis Funkuhr. Wer ein Benutzerkonto hat, hinterlegt Zahlungsweise und Versandadressen und sorgt so dafür, dass er in Zukunft in kürzester Zeit bestellen kann. Ein-Klick-Bestellung. Schneller, als man selber denken kann – oder nochmal überdenken. Bei dieser Allmacht scheint der Kampf kleinerer Online-Händler aussichtslos. Und doch haben sie eine große Chance: Was Amazon nämlich nicht kann, ist sympathisch. Greifbar, menschlich, sozial sein. Authentisch, wenn man das blöde Modewort doch nochmal in den Mund nehmen möchte. Und genau in dieser Nische haben es sich kleine Händler bequem gemacht.

Viel Geld ausgeben. Viel Gutes tun?
Ein Beispiel: Buch7. Da lächeln einem schon auf der Startseite acht fröhliche Menschen entgegen, eine hat sogar ein glückliches Baby auf dem Arm. Darunter der Slogan: “Wir arbeiten dafür, dass Sie beim Buchkauf ohne Mehrkosten etwas Gutes tun können”. Und diese lächelnden, ehrlichen Menschen arbeiten unentgeltlich für den Laden. Haben die Internetseite selbst aufgesetzt. Und das Beste: Sie spenden 75 Prozent ihres Gewinns. 13.300 Euro waren das bislang. Sie wurden an einen Kindergarten gespendet oder für den Tierschutz oder für Klinikclowns. Teilweise wurde das Geld sogar so verteilt, wie die Kunden es abgestimmt hatten. Hach. So schön kann Shopping sein. Da gibt man doch gleich mehr Geld aus, um mehr Gutes zu tun.

Wenn’s nicht nur Bücher sein sollen, dann ist das Berliner Portal fraisr zur Stelle. Hier kann verkauft und gekauft werden. Bei jedem Produkt steht dabei, wieviel Prozent des Kaufpreises gespendet werden. Und fraisr zieht dieses Geld dann vom Verkäufer ein und leitet es weiter. Wenn’s dann doch Amazon sein muss, lässt sich auch hier das Gewissen beruhigen. Und zwar durch Portale wie boost oder HeroShopping – sie nutzen das bekannte Affiliate-Prinzip, das auch Blogger gerne einbinden. Wer also den kleinen Umweg in Kauf nimmt und sich erst bei einem dieser Portale zu Amazon umlenken lässt (oder zu anderen Online-Händlern), und dann dort wirklich etwas kauft, der schanzt den Portalen kleine Belohnugsgebühren zu. Amazon zahlt also beispielsweise boost 5% des Kaufpreises als Belohnung für die Vermittlung des Kaufes. Dieses Geld kann boost dann spenden.

Bequemlichkeit aufgeben und anderen helfen
Wieso also nicht Gutes tun? Ein kleines bisschen Bequemlichkeit aufgeben, mal per Lastschrift zahlen, mal per Vorkasse, mal etwas länger stöbern müssen, nochmal die Benutzerdaten eingeben – dafür aber wirklich gute, kleine Betriebe unterstützen? Ich jedenfalls habe mir das jetzt angewöhnt. Habe erst bei Amazon geschaut, wie teuer ein Geobrett (Lern-Spielzeug aus Holz) so ungefähr ist, dann einen Tischler in Sachsen gefunden, der es selber herstellt und verschickt und dann dort per Vorkasse bestellt. War im Nu in der Post. Oder beim Selbermachportal Dawanda kaufen. Klar, auch da sind professionelle Händler dabei und vielleicht bekomme ich irgendwas Made in China untergejubelt – aber davor bin ich auch bei großen Händlern nicht gefeit, oder? Wie haltet Ihr’s mit dem sozialen Online-Shopping?

 


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